Virtual Reality-Brillen, ein Trend oder doch mehr?

Die Idee von Virtual Reality geht bis in die 1960er Jahr zurück und zwar von dem ersten entwickelten Virtual Reality-System “Sensorama” von Morton Heilig. In den 90er versuchten Spiele-Konsolenhersteller wie Sega und Nintendo VR-Brillen für mehr Spielerlebnis zu nutzen. Allerdings konnte sich damals die VR-Brille aufgrund schwacher Rechenleistung sowie niedriger Auflösung nicht durchsetzen und verschwand wieder von der Bildfläche. Im Jahr 2012 sammelten John Carmack und Palmer Luckey über die Crowdfunding Plattform Kickstarter für ihr Startup Oculus 2,5 Millionen Dollar ein, mit dem Ziel eine Leistungsstarke sowie bezahlbare VR-Brille zu entwickeln. Damit begann die neue Ära der VR-Brillen! 

Es gibt unterschiedliche Arten von VR-Brillen, die sich in Leistung und Preis voneinander unterscheiden. Google bietet zum Beispiel eine VR-Brille aus Pappe für unter 10 Euro an. Diese funktioniert in Verbindung mit einem Smartphone, welches dabei als Bildschirm genutzt wird. Eine teurere, aber auch leistungsstärkere VR-Brille ist die von Sony, die für die Playstation 4 entwickelt wurde. Insbesondere bei Gamern führte diese VR-Brille zu einem großen Erfolg. Hier wird für die gute Rechenleistung die Konsole als System genutzt, um gute Bilder darzustellen. Für den Computer sind die zwei bekanntesten VR-Brillen Oculus Rift und HTC Vive. Nun stellt sich die Frage, in welchen Bereichen findet die VR-Brille Anwendung. Die VR-Brille wird neben Einsatz in der Medizin auch für die Architektur oder als Unterhaltungsmedium gerne genutzt.

Andreas, der eine VR-Brille im Bundle mit seinem Samsung Galaxy S7 im Jahr 2017 gekauft hat, nutzt diese Gear VR ausschließlich zur Unterhaltung. Bei der Gear VR wird ebenfalls, wie bei der erwähnten Google VR-Brille das Smartphone als Bildschirm genutzt. Leider ist die Gear VR-Brille die meiste Zeit ein Staubfänger. Nach anfänglicher Begeisterung und Neugier ist die Ernüchterung eingetreten. Durch die umständliche Steuerung der VR-Brille ist viel Spaß verloren gegangen.

Deshalb muss hinterfragt werden, ob der Trend der VR-Brille verflogen ist oder ob sich die Technik der VR-Brillen durchgesetzt hat. Es gibt unter anderem Zeichen dafür, dass der Trend sich gelegt haben könnte. Die Smartphone Hersteller bieten beispielsweise kein Bundle mehr mit der VR-Brille an. Demgegenüber sind die VR-Brillen für die Playstation immer noch sehr nachgefragt. Sony hat am 3. März verkündet, dass sie über 4,2 Millionen Playstation VR-Brillen verkauften. Die enormen Verkaufszahlen sind durch starke Preisnachlässe und Spiele wie Astro Bot Rescue Mission oder Resident Evil 7 zu erklären. Diese Argumente verstärken die Aussage, dass sich die die VR-Brillen Technik in Verbindung mit der Spielkonsole in der Gamer Szene durchgesetzt hat, aber wie sieht es in anderen Bereichen aus?

Auch in der Unterhaltungstechnik wird weiterhin auf die VR-Brillen Technik gesetzt, wie zum Beispiel in den USA. Hier soll der Zuschauer zuhause NBA Spiele durch die VR-Brille streamen und somit das Gefühl bekommen direkt im Stadion live dabei zu sein. Der Stream bietet einen 360 Grad Rundum blick. Das ZDF nutzt ebenfalls die Virtual Reality Technik und bietet neben Kunstausstellungen in virtuellen Räumen auch Dokumentationen diesbezüglich in der Mediathek an. Um die VR-Videos anschauen zu können, wird eine App auf dem Smartphone benötigt sowie die passende VR-Brille.

Für Unternehmen stellt die Produktentwicklung eine interessante Einsatzmöglichkeit der VR-Brille dar. Hier können Konzeptionen in 3D kostengünstig und realistisch dargestellt und somit Planungsfehler frühzeitig erkannt werden. Volkswagen nutzt zum Beispiel VR-Technik, um Arbeitsaufwand in der Logistik und Produktion zu optimieren.

Fazit
Dass Virtual Reality-Brillen mehr als nur ein Trend sind, zeigen die Umsätze im Jahr 2018.Nach Angaben des Marktforschungsinstitutes Superdate beträgt der VR-Gesamtumsatz 3,6 Milliarden US Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein Wachstum von 30 Prozent. Im 4. Quartal 2018 waren die Playstation VR mit 700.000 Einheiten und die Oculus Go mit 550.000 Einheiten die meistverkauften VR-Brillen. Zudem gilt die Vorstellung der neuen VR-Brillen auf der CES 2019 in Las Vegas als weiterer Indikator, der aufzeigt, welche Marktposition die VR-Brille erlangt hat. Dort wurden unteranderem die Oculus Quest sowie die HTCs Vive Pro Eye vorgestellt. Nichtsdestotrotz ist der große Durchbruch der VR-Brille noch nicht ganz gelungen, was sich aber in der Zukunft ändern kann.

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