Wer A sagt, muss auch B … hinnehmen

Vernetzt und automatisiert – Das hört sich im ersten Moment gar nicht so schlecht an, doch unsere Erwartungen und die Realität driften schon bald auseinander. Nachdem wir weder einen smarten Helfer noch einen Aufzug hatten, um unsere Kisten in die 4. Etage eines Berliner Altbaus zu bekommen, haben wir uns schon auf ein komfortables Leben gefreut.

#COMPUTERSAGTNEIN

#Usability

Sich mal eben kurz mit dem Smart-Home-System zu verbinden, um alle Funktionen sofort nutzen zu können, stimmte leider nicht wirklich. Nachdem erstmal der einfache Download von unzähligen Apps bewältigt wurde, folgte die nicht ganz so einfache Konfiguration mit all den Geräten wie Heizung, Lampen, Steckdosen und Sprachassistenten. Bei über 20 Lampen ist es gar nicht so einfach die zu finden, die angeschalten werden soll. Für die Bewohner mit Erfahrungen mit smarter Technik ging es um ein Vielfaches schneller, als bei denen mit weniger Vorkenntnissen. 

Nach der Konfiguration sind wir auf einige Schwierigkeiten gestoßen, wovon wir Dir zwei und unsere Lösungen dazu vorstellen möchten:

1. Da alle Geräte mit dem gleichen WLAN verbunden sind, hat dementsprechend jeder Bewohner Zugriff auf alles.

Der Smart WG-Tipp: Erstelle einzelne Gast-WLAN Netzwerke für einzelne Zimmer, somit kann kein anderer einfach deine Geräte steuern. (siehe #Kontrollverlust)

2. A hat empfindliche Ohren. Sobald wir speziell einer Alexa einen Sprachbefehl geben wollen, reagiert nicht nur der eine Sprachassistent, sondern auch der Speaker drei Zimmer weiter und startet z.B. nicht nur im Wohnzimmer die Musik, sondern im ungünstigsten Fall gleich in allen fünf Zimmern. Zugegebenermaßen ein Luxusproblem, denn welche Studenten-WG besitzt in jedem Zimmer eine Sonos, ein Echo oder ein anderes Alexa-Gerät?

Der Smart WG-Tipp: Türen zu! – Spaß, dafür haben wir bislang keine Lösung gefunden, denn nicht auf allen Geräten lässt sich das Aktivierungswort “Alexa” ändern.

#Präferenzen

Nachdem wir uns nun in einer komplett mit Alexa & Co. ausgestatteten Wohnung erst einmal zurechtfinden mussten, gab es natürlich schnell individuelle Präferenzen hinsichtlich der einzelnen Systeme und Anwendungen. Ein Teil von uns war von Anfang an ganz klar Team Alexa – während andere wiederum die Steuerung über den Google HomePod bevorzugen. Bedingt durch die Vernetzung untereinander gab es auch hier die ein oder andere Meinungsverschiedenheit, dazu aber später mehr.

Was die Sprachsteuerung an sich betrifft, so ist die Verlockung des Ausprobierens der verschiedenen Möglichkeiten und Tricks am Anfang natürlich groß. Allerdings mussten wir schnell feststellen, dass der Befehl “Alexa, Licht an!” um 03:00 nachts nicht unbedingt Mitbewohner-freundlich ist. Gerade wenn man nicht alleine wohnt, ist es doch oft angenehmer das Licht beispielsweise über die Philips Hue App zu steuern. Auch die Einstellung der Beleuchtung in der Szene “Frühlingsblüten”, welche den Raum in einem bezauberndem rosa erstrahlen lässt, gefällt längst nicht jedem im Wohnzimmer.

Während sich die üblichen Streitthemen in einer WG eher um den Putzplan und vergessene Einkäufe drehen, sieht das Ganze bei uns doch etwas digitaler aus. 

Neben dem Licht, ist sich natürlich auch längst nicht jeder darüber einig, welche Musik über welche Lautsprecher, wann und wie laut abgespielt werden sollte – Pocahontas von AnnenMayKantereit wird wohl eher nicht unser WG-Lied des Jahres sein 😋

#Kontrollverlust

Wie bereits erwähnt, haben wir durch unseren gemeinsamen WLAN-Zugang in der WG gleichzeitig Zugriff auf alle vernetzten Geräte, die sich in der Wohnung befinden. Das kann einerseits ziemlich praktisch sein, wenn man zum Beispiel im Bett feststellt, dass man das Licht im Badezimmer nicht ausgeschaltet hat und dies ganz einfach per App oder Sprachsteuerung erledigen kann. Andererseits kann die Steuerung der smarten Einrichtung auch missbraucht werden, indem einzelnen Mitbewohnern ein kleiner Streich gespielt wird. Gerade an den ersten Tagen empfand es der ein oder andere als ziemlich amüsant, mit den Lichtern in fremden Zimmern herumzuspielen oder die Musik eines anderen Bewohners laut aufzudrehen. Auch wenn uns diese kleinen Spielchen untereinander Spaß bereiten, so kann eine Fremdeinwirkung von Außen ziemlich beängstigend sein. Darum spielt Datenschutz eine ganz besondere Rolle, um sich vor Hackern zu schützen.

#Fazit

Smart-Home-Technologien, wie Alexa, Google Home & Co., versprechen mehr Komfort und Lebensqualität und helfen eine Menge an Zeit und Kosten zu sparen. Obwohl es in einigen Bereichen noch Nachholbedarf gibt – wie der simplen Bedienbarkeit und Einrichtung der Systeme – so erleichtern sie uns dennoch die unterschiedlichsten Dinge im Alltag. Ganz egal ob smarter Staubsauger, Bodenwischer oder Fensterreiniger – gefühlt gibt es zahlreiche Produkte, die bei lästigen Haushaltsaufgaben behilflich sind. Doch Smart-Home-Produkte sollten nicht ausschließlich als Haushaltshilfen gesehen werden, denn ihre Aufgabe ist es, vielmehr die alltäglichen Routinen zu unterstützen und zu erleichtern, z.B. durch Fernsteuerung von Beleuchtungs-, Jalousie- oder Entertainment-Systemen. Gleichzeitig sollen sie aber auch für ausreichend Spaß in den eigenen 4 Wänden sorgen.

Smarte Technologien und KIs können das Leben also wirklich angenehmer gestalten, aber nimm Rücksicht auf deine Mitbewohner 😇

Tschüssikowski 🕹
Deine Smart WG 

 

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