Digitale Nomaden im Paradies: Unsere Exkursion nach Thailand

Wer träumt nicht davon? Ein Arbeitsplatz unter Palmen und als Abkühlung eine frische Kokosnuss. Die Digitalen Nomaden leben und arbeiten dort, wo andere Urlaub machen. Dabei wird vor allem Thailand momentan immer beliebter. 

Timo und Maren hatten in den letzten Wochen die Möglichkeit, diesen Traum wahr werden zu lassen. Denn in diesem Jahr stand für die Studierenden des Masters Online Kommunikation an der Hochschule Anhalt eine aufregende Exkursion bevor. Ganz unter dem Motto, wie der Arbeitsalltag und der Arbeitsplatz von digitalen Nomaden aussieht, haben sie Interviews geführt und Coworking-Spaces besucht. Was sie dabei für Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt haben verraten sie heute im Blogbeitrag.

Digitales Nomadentum
Die Digitalisierung eröffnet ganz neue Möglichkeiten und Arten des Arbeitens. Gerade Menschen, die sowieso den ganzen Tag am Laptop sitzen und zum Großteil digital arbeiten, können prinzipiell nicht nur vom Büro aus, sondern von überall arbeiten. Das heißt, digitales Nomadentum  beschreibt im Grunde ein globales, ortsunabhängiges Arbeiten. In den letzten Jahren hat sich Thailand als sehr beliebtes Ziel für digitale Nomaden entwickelt. Die niedrigen Lebenshaltungskosten, eine sehr gute WiFi-Abdeckung sowie die vielen Coworking-Spaces sprechen dafür. Neben Chiang Mai, dem thailändischen Mekka für Digital-Worker, ist hier außerdem die Insel Phuket sehr populär.

Phuket Town
Die Insel Phuket liegt im Süden von Thailand und ist vor allem als tropisches Urlaubsziel bekannt. Aber man trifft dort ebenfalls auf sehr viele digitale Nomaden, die sich dafür entschieden haben, hier für einige Zeit zu leben und zu arbeiten. Wir haben uns in Phuket Town, der größten Stadt auf der Insel, verschiedene Coworking-Spaces angeschaut und mit mehreren digitalen Nomaden gesprochen.

Einer von ihnen ist Dieter D. Der 58-Jährige lebt mittlerweile seit drei Jahren in Thailand und wohnt mit seiner Familie in einem schönen Haus mit Garten und Pool. Wir treffen ihn zum Interview bei ihm zu Hause und er empfängt uns mit frischen Kokosnüssen, die er gerade für uns gepflügt hat. Dieter arbeitet als digitaler Nomade zum Großteil vom Homeoffice aus für europäische und arabische Kunden. Obwohl er aufgrund der großen Zeitverschiebung auch häufig nachts arbeiten muss, ist er sehr glücklich und zufrieden mit der Entscheidung hier zu leben.

Er erzählt uns, dass es eine wundervolle Art des Arbeitens ist und er dadurch wesentlich mehr Freiheiten bekommen hat. „Das bedeutet aber nicht, dass ich hier weniger Arbeiten muss.“, betont er, „Es ist einfach nur eine andere Art und Weise.“ Man kann sich seine Zeit als digitaler Nomade größtenteils frei einteilen. Dies bedeutet aber vor allem, dass man sehr diszipliniert und eigeninitiativ agieren muss.

Easy-Life?
Rawai liegt im Süden von Phuket. Hier wohnt Steffen S. in einem 3-Zimmer-Apartment mit seinen zwei Katzen. Steffen ist 28 Jahre alt und lebt nun seit knapp einem Jahr auf der Insel. Er arbeitet im Moment an dem Aufbau und der Pflege verschiedener Online-Shops vorwiegend für einen schweizer Investor. Steffen führt augenscheinlich einen sehr entspannten Lebensstil. Er steht morgens auf, setzt sich auf seinen Roller und fährt zu einem netten Café in der Nähe, um zu frühstücken und danach dort zu arbeiten. Auf dem Weg dorthin hält er kurz an einem kleinen Straßenstand an und lässt sich noch einen Passionfruit-Shake mixen.

Aber vielleicht täuscht dieser Eindruck des einfachen Lebens. Laut Steffen gibt es das Easy-Life-Modell nicht. Man muss immer irgendwie Geld verdienen und sich so über Wasser halten. Er erzählt uns, dass er hier zum Arbeiten hingezogen ist und versucht 100 % seiner Zeit in die Arbeit zu investieren. Natürlich wäre es schön, dass man auch mal kurz zum Strand fahren und das schöne Wetter genießen könnte, aber dies sei erstmal nebensächlich. „Du solltest auf jeden Fall auch eine Kämpfernatur sein“, sagt Steffen. Er arbeitet meistens von Zuhause oder Cafés aus und pflegt aufgrund der vielen Arbeit nicht sehr viele soziale Kontakte. Trotzdem ist er sehr zufrieden mit seiner Entscheidung, weil er sich hier in Thailand komplett konzentrieren und fokussieren kann.

Fazit
Es war eine wunderschöne Exkursion in eines der tollsten Länder dieser Erde und es war wirklich sehr spannend neue Kulturen und Denkweisen kennenzulernen. Thailand bietet digitalen Nomaden alles was sie zum Arbeiten brauchen und ist deshalb besser geeignet als kaum ein anderes Land für diese Art der Arbeit. Dennoch sollte man sich vorher genau überlegen, ob man selbst auf diese Weise arbeiten kann und langfristig möchte. In jedem Fall setzt es im Vorfeld eine Menge Vorbereitung und Planung voraus. Denn digitales Nomadentum ist nicht nur eine Reise oder Urlaub, sondern vor allem auch Arbeit.

Habt ihr selbst schon im Ausland gearbeitet und seid vielleicht genau jetzt als digitaler Nomade irgendwo auf der Welt unterwegs? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! Wir sind sehr gespannt auf eure Erfahrungen.

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